Was tun bei einem Zeckenbiss?

    Das Risiko der Übertragung von Erregern durch Zecken minimieren

    Das Risiko einer Übertragung von Borrelien steigt mit der Zeit, in der die Zecke in der Haut verbleibt. Die Erreger befinden sich im Darm des Tieres und erhalten nach Kontakt mit den ersten Wirtsblutstropfen das Signal, sich zu vermehren und in die Speicheldrüsen der Zecke zu wandern, von wo aus sie in die Haut eindringen. Dieser Prozess dauert zwischen zwölf und dreißig Stunden.

    Je eher die Zecke entfernt wird, desto geringer ist die Chance für die Borrelien, auf den Menschen übertragen zu werden. Ein geeignetes Instrument zur Entfernung der Parasiten sollte daher von Personen, die sich oft in Wald und Wiese aufhalten, immer mitgeführt werden, um die Tiere unterwegs ehestens entfernen zu können. Die FSME-Viren hingegen sitzen in den Speicheldrüsen der Zecke und können daher wesentlich schneller in die Haut gelangen.

    Fachgerechte Entfernung von Zecken

    Nach einem Aufenthalt in der Natur sollte die Haut an allen Körperstellen, auch in Kniebeugen und Achselhöhlen sorgfältig auf Zecken untersucht werden. Die Einstichstellen sind nicht spürbar, da sich im Speichel der Insekten ein Betäubungsmittel befindet. Wird ein Zeckenbiss ausfindig gemacht, eignen sich zur sauberen und gänzlichen Entfernung der Tiere spezielle Zeckenzangen oder nach vorne hin gebogene und spitze Pinzetten, mit denen die Zecke hautnah an den Mundwerkzeugen erfasst, leicht gedreht und dann herausgezogen wird. Auch Zeckenlassos und Zeckenkarten mit verschiedenen V-Auslassungen für unterschiedlich große Tiere eignen sich zur Entfernung.

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    Tipp: Diverse Werkzeuge zur Zecken-Entfernung sind bei der deutschen Online-Apotheke Medpex erhältlich.

    Niemals sollte Öl, Alkohol, Wundbenzin oder Nagellackentferner auf die Tiere aufgetragen werden, denn dies erhöht das Risiko einer Übertragung mit Borrelien. Erst nachdem die Zecke herausgezogen wurde, ist die Einstichstelle mit Jod oder Alkohol zu desinfizieren. Bleiben Teile der Mundwerkzeuge in der Haut, besteht kein Grund zur Sorge, denn sie stellen kein erhöhtes gesundheitliches Risiko dar und werden innerhalb der nächsten Tage abgestoßen.

    Wann zum Arzt?

    Wird um den Zeckenbiss nach einigen Tagen oder wenigen Wochen eine sich ringförmig ausdehnende Rötung, die sogenannte Wanderröte festgestellt, ist umgehend ein Arzt zu konsultieren, da dies ein Anzeichen für eine Borreliose-Infektion sein kann. Auch wenn kurze Zeit nach einem Zeckenbiss allgemeines Unwohlsein auftritt oder die Stelle pocht, heiß wird, schmerzt oder anschwillt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

    Vor einer FSME-Erkrankung bietet eine Impfung wirksamen Schutz. Kommt es zu einer Infektion mit den Viren, treten im ersten Stadium meist hohes Fieber, ein steifer Nacken und Kopf- und Gliederschmerzen auf. Ist dies nach einem Zeckenbiss und Aufenthalt in einem Risikogebiet der Fall, sollte ebenfalls ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Zwar existieren keine gezielten medikamentösen Therapiemöglichkeiten gegen die FSME-Infektion, eine Behandlung der Erkrankung zielt jedoch darauf ab, die Symptome zu lindern.

    Das Robert-Koch-Institut veröffentlicht jährlich aktualisierte Karten, in der die FSME-verseuchten Gebiete gekennzeichnet sind. Wer sich in diesen Risikozonen aufhält, sollte sich unbedingt impfen lassen. Der Name der Krankheit täuscht übrigens. Zecken sind nicht nur im Frühsommer, sondern das ganze Jahr über, außer in frostreichen Wintern aktiv und können daher sowohl die Frühsommer-Meningoenzephalitis als auch die Borreliose ganzjährig übertragen.

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