Es hat Sie mal wieder erwischt: Die Nase kribbelt, der Hals kratzt und Sie fühlen sich allgemein schlapp und müde. Typischerweise erkrankt ein Erwachsener pro Jahr an 2 bis 4 Erkältungen, Kinder sogar noch häufiger. Oftmals sind Familien mit kleinen Kindern von Oktober bis März „dauererkältet“ – ist der grippale Infekt bei einem Familienmitglied überstanden, erkrankt das nächste; die Erkältung geht reihum und beginnt dann wieder von vorne.
Doch warum ist das so? Warum sind wir nicht irgendwann einmal immun gegen die Erreger? Dies liegt an der Tatsache, dass es mehr als 300 verschiedene Erkältungsviren gibt, die noch dazu die Fähigkeit haben, sich schnell zu verändern. Gegen sie hat unser Immunsystem, so gut es auch ausgeprägt ist, keine Chance. Was sollte man also tun, um bei einer Erkältung möglichst schnell wieder fit zu werden? Viele setzen dabei auf alte Hausmittel, doch sind diese die beste Wahl? Oder helfen Medikamente besser und schneller, die Infektion zu überwinden?
Hausmittel versus Medikamente
Generell gilt: Eine Erkältung sollte man immer auskurieren, egal ob mit Hausmitteln oder einem Kombinationsmittel gegen grippalen Infekt. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich die Infektion auf wichtige Organe ausbreitet. Häufig kommt es dann zu einer Herzmuskelentzündung, die sogar tödlich enden kann.
Jedoch muss man sich, egal ob man Hausmittel wählt oder sich für die Einnahme eines Medikamentes entscheidet, der Tatsache bewusst sein, dass man immer nur die Symptome, aber nicht die eigentliche Ursache (also die Krankheitserreger) behandelt. Mit diesen wird unser Immunsystem in der Regel alleine „fertig“ und nach 7 bis 10 Tagen sind die typischen Erkältungssymptome wie Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen in der Regel verschwunden.
Altbewährte Hausmittel bei einer Erkältung
- Holunderblütentee: Der Tee schmeckt nicht nur gut und sorgt für die nötige Flüssigkeitszufuhr bei einer Erkältung, er fördert auch die Schweißproduktion und hilft somit, die Erkältung „auszuschwitzen“. Auch bei Fieber wirkt er unterstützend.
- Wadenwickel gegen Fieber: Sie sind wohl einer der Klassiker gegen Fieber und können mehrfach am Tag angewendet werden. Vor allem für Kinder sind sie gut geeignet.
Anleitung: Tränken Sie 2 Baumwolltücher, zum Beispiel Küchentücher, mit lauwarmem Wasser und wickeln Sie diese locker um die Unterschenkel des Fiebernden. Umwickeln Sie die Wadenwickel anschließend mit einem dicken Handtuch und schlagen Sie die Bettdecke darüber. Die Wadenwickel sollten getauscht werden, wenn sie keine Kühlung mehr spenden. - Zwiebeln: Zwiebeln sind ebenfalls ein Klassiker gegen Erkältungen. Sie sind für ihre antientzündliche Wirkung bekannt und können in vielfältiger Art und Weise eingesetzt werden, zum Beispiel als
– Zwiebelsaft zum Gurgeln bei Halsschmerzen
– Selbstgemachter Hustensirup
– Zwiebelsäckchen bei Ohrenschmerzen
– Zwiebelsocken bei Fieber
Tipp: Bei Kindern kommen Zwiebeln meist nicht so gut an. Süßen Sie daher den Hustensirup mit Honig – auch Honig ist ein guter Helfer gegen Halsschmerzen und Co. Zwiebelsäckchen und -socken werden von Kindern als weniger unangenehm empfunden, liest man ihnen währenddessen eine Geschichte vor oder lenkt man sie mit einem Spiel ab (zum Beispiel „Koffer packen“, „Ich sehe was, was du nicht siehst“ oder „Montagsmaler“).
Medikamente: ja oder nein?
Hausmittel sind für viele die erste Wahl bei einer Erkältung, vor allem bei Kindern. Dennoch gibt es manchmal Situationen, in denen zu einem Medikament gegen die Erkältungssymptome gegriffen wird. Beispielsweise dann, wenn am nächsten Tag ein wichtiger beruflicher Termin ansteht oder eine Prüfung stattfindet, die man nicht versäumen darf. Doch welche Medikamente gibt es? Und welche Wirkstoffe sind enthalten?
Sollen Fieber gesenkt und Gliederschmerzen gelindert werden, können Sie zu Schmerzmitteln mit fiebersenkender Wirkung greifen, allen voran Ibuprofen und Paracetamol. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, denn zum Beispiel Ibuprofen wirkt erst in höherer Dosierung fiebersenkend – damit ist die Tageshöchstdosis von 1200 bis 2400mg schnell erreicht. Wer gleichzeitig etwas gegen Halsschmerzen und Schnupfen sucht, ist mit Kombinationspräparaten gut bedient. Diese enthalten zusätzlich zum fiebersenkenden und schmerzlindernden Wirkstoff auch abschwellende Inhaltsstoffe, sodass die Nase befreit wird. Diese Präparate werden auch als „Medikamente für die Nacht“ angeboten, damit ein besserer Schlaf ermöglicht und so die bei einer Erkältung dringend notwendige Erholung gefördert wird.
Tipp: Lassen Sie sich am besten in Ihrer Apotheke oder von Ihrem Hausarzt beraten, welches Medikament für Sie am besten geeignet ist. Gerade chronisch Kranke (Bluthochdruckpatienten oder Diabetiker) sollten Vorsicht walten lassen, da diese Präparate nicht immer nebenwirkungsarm sind!
Egal, ob Sie sich für Hausmittel oder ein Medikament gegen die Erkältung entscheiden. Am wichtigsten ist, dass die Symptome schnell gelindert werden und Sie sich wieder fit und belastbar fühlen. Sollten Sie nach etwa 3 Tagen keine Besserung spüren, ist ein Arztbesuch ratsam!