Insektenstiche sind ein im Sommer weitverbreitetes und lästiges Phänomen. In Drogeriemärkten und Apotheken werden viele unterschiedliche Präparate zur Behandlung von Insektenstichen sowie Mittel zur Insektenabwehr angeboten, die jedoch oft schädliche Chemikalien enthalten. Natürliche Hausmittel gegen Insektenstiche sind hingegen wesentlich sanfter und wirken oft effektiver.
Heilung von Insektenstichen ohne teure Chemiekeule
Ein Mückenstich ist in der Regel harmlos, durch seinen hartnäckigen Juckreiz jedoch sehr unangenehm. Dieser kann jedoch einfach gelindert werden, indem ein in Apfelessig getränkter Wattebausch auf die betroffene Stelle aufgelegt und mit einem Pflaster befestigt wird. Nach etwa zehn Minuten lässt der Juckreiz in der Regel nach. Alternativ kann auch eine Paste aus Essig und Heilerde oder Speisestärke angerührt und auf den Stich aufgetragen werden. Ebenso wirksam gegen Juckreiz ist, die betroffene Stelle in warmem, mit Meersalz versetztem Wasser zu baden. Auch die Schmerzen, die der Stich einer Bremse verursacht, lassen sich mit Essig und Salzwasser effizient lindern. Andere wirksame Hausmittel gegen Insektenstiche sind Zitronenscheiben, gekühlte Kamillenteebeutel, Joghurt aus dem Kühlschrank oder Eiswürfel.
Wespen-, Hornissen- oder Bienenstiche verursachen meist wesentlich unangenehmere Symptome, wie starke Schmerzen, Schwellungen und Rötungen. Um die Histamine im Insektengift, die diese heftigen Reaktionen hervorrufen, unschädlich zu machen, eignen sich spezielle elektrische Stichheiler, die wiederholt angewandt werden. Die Haut wird durch solche Wärmesticks auf vierzig bis fünfzig Grad Celsius aufgewärmt, wodurch die Histamine und Eiweiße im Insektengift zerfallen und ihre Wirkung verlieren. Ein Kaffeelöffel, der kurz in heißem Wasser erwärmt und anschließend auf die Haut gelegt wird, kann einen elektrischen Stichheiler wunderbar ersetzen. Um Verbrennungen zu vermeiden, sollten solche Wärmebehandlungen immer nur vom Betroffenen selbst durchgeführt werden. Ein mit etwas Speichel benetztes Stück Würfelzucker wird auf den Stich einer Wespe, Biene oder Hornisse aufgelegt und zieht das Gift aus der Einstichstelle.
Der Saft von Zwiebeln hat sich als Hausmittel gegen Insektenstiche jeder Art ebenfalls erfolgreich bewährt. Für die Behandlung wird eine frische Zwiebel halbiert und diese an der Schnittstelle auf die betroffene Hautpartie gelegt. Zwiebelsaft wirkt stark entzündungshemmend und lindert Schmerzen und Schwellung innerhalb kürzester Zeit. Die Heilung von Insektenstichen kann auch durch naturbelassenes ätherisches Lavendel-, Teebaum- oder Schwarzkümmelöl, das pur auf die Stichstelle aufgetragen wird, beschleunigt werden.
Wer unterwegs in der freien Natur von einem Insekt gestochen wird, kann einige Spitzwegerichblätter zwischen den Händen so lange reiben, bis der Pflanzensaft auszutreten beginnt. Die Blätter werden anschließend auf die betroffene Stelle gelegt und entfalten rasch ihre entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung.
Stiche durch Wespen und Hornissen – Wann zum Arzt?
Kommt es zu einem Stich im Mund- oder Rachenraum, sollte sofort ein Arzt verständigt werden, da die Mundschleimhäute rasch anschwellen und Erstickungsgefahr droht. Um die Schwellung so gering wie möglich zu halten, kann unmittelbar nach dem Stich ein Eiswürfel gelutscht werden. Ein kalter Halsumschlag ist eine wirksame Erste-Hilfe-Maßnahme gegen Insektenstiche im Rachenraum.
Tritt nach einem Wespen-, Hornissen-, Bremsen- oder Bienenstich eine extreme Reaktion auf, deutet dies meist auf eine Allergie hin, die unter Umständen sehr gefährlich werden kann. Die in der Landwirtschaft eingesetzten Herbizide und Pestizide gehen in die Insektengifte über und verursachen bei vielen Menschen heftige allergische Reaktionen, die in seltensten Fällen sogar tödlich verlaufen. Werden nach dem Stich ungewöhnliche Symptome wie Schwellungen im Gesicht, Blutdruckabfall, Juckreiz an Händen oder Fußsohlen, plötzlicher Schnupfen oder Atembeschwerden festgestellt, besteht die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks. In einem solchen Fall muss umgehend ein Notarzt kontaktiert werden, der gegebenenfalls ein Antihistaminikum oder Kortisonpräparat spritzt oder ein Adrenalinspray anwendet. Menschen, die eine Allergie gegen Insektenstiche entwickelt haben, sollten mit ihrem Arzt die Möglichkeit einer Immuntherapie diskutieren.
Natürliche Insektenschutzmittel
Viele ätherische Öle verströmen einen Geruch, den sowohl blutsaugende Insekten als auch Wespen, Bienen und Hornissen nicht vertragen. Hierzu zählen Nelke, Zedernholz, Minze, Melisse, Citronella, Basilikum, Bergamotte und Lemongrass. Diese Pflanzenessenzen sollten immer nur verdünnt auf die Haut aufgetragen und vor der Anwendung auf ihre Verträglichkeit getestet werden, da sie in ihrer puren Form bei empfindlichen Menschen Hautreizungen hervorrufen können. Aus diesen Ölen lassen sich wirksame pflanzliche Insektenschutzmittel herstellen, indem sie mit biologischem Kokosöl, Jojobaöl oder einem naturbelassenen Oliven-, Walnuss- oder Avocadoöl in starker Verdünnung gemischt und auf die Haut aufgetragen werden. In Apotheken sind auch Sprays auf rein pflanzlicher Basis für sensible Haut erhältlich, die auch für Kinder geeignet sind. Wer Körperöl nicht gerne verwendet, kann als schützendes Hausmittel gegen Insektenstiche eine Salbe aus Bienenwachs mit ätherischen Ölen zubereiten.
Natürliche Maßnahmen, um Insekten zu vertreiben
Wer im Sommer viel Zeit im Garten verbringt, kann die genannten ätherischen Öle auch in Duftlampen anwenden, um Insekten wirksam fernzuhalten. Alternativ schützen mit Nelken bespickte Zitronen oder ein aromatischer Basilikumtopf auf dem Tisch hervorragend gegen lästige Wespen und Stechmücken. Um die Terrasse oder in der Nähe des Gartentisches kann Weihrauch in Kisten angepflanzt werden. Sein grün-weißes Blattwerk sieht nicht nur attraktiv aus, sondern verströmt auch einen starken Geruch, der eine natürliche Barriere gegen Insekten darstellt.
Wespen lassen sich wirksam vertreiben, indem einige Kupfermünzen erst in den Händen gerieben und dann auf dem Tisch platziert werden. Die Geruchskombination von Haut und Metall wirkt nachweislich abschreckend auf die aggressiven Plagegeister. Hornissen und Wespen können auch ferngehalten werden, indem einige Löffel Kaffeepulver in einen feuerfesten Behälter gefüllt und mit einem Streichholz angezündet werden. Die Glut des gerösteten Kaffeepulvers verströmt einen für Menschen äußerst angenehmen Duft, den die Insekten jedoch überhaupt nicht mögen. Wespen und Hornissen werden auch vom Geruch der Blätter und Stängel von Tomatenpflanzen abgeschreckt.