Mund- und Zungenbrennen: mögliche Ursachen & Symptome

    Definition – was versteht man unter Mund- und Zungenbrennen?

    Mund- und Zungenbrennen ist ein nicht allzu bekanntes Phänomen, das vor allem bei Menschen über 45 Jahren auftritt. Mund und Zunge fühlen sich an, als hätte man Chilischoten oder etwas anderes beißend Scharfes zu sich genommen. Die Ursachen für das Brennen im Mund und auf der Zunge sind vielfältig und oft schwierig zu bestimmen. Auch die Therapie ist nicht leicht und führt häufig nicht zu einem zügigen Erfolg. Für die Patienten wird mit dem ständigen Brennen im Mundraum der Alltag zur Qual.

    Wie äußert sich Mund- und Zungenbrennen, welche Symptome bzw. Begleitsymptome können auftreten?

    Ein beißendes Brennen auf der Zunge, als hätte man zu scharf gegessen – ist ein Symptom von Mund- und Zungenbrennen. Es kann die Zunge allein betroffen sein. Oft erfasst das Brennen jedoch auch die Mundschleimhäute, die Lippen oder den Gaumen. Geschmacksstörungen und der Eindruck von Trockenheit im Mundraum können mit dem Krankheitsbild einhergehen.

    Was sind mögliche Ursachen und Auslöser von Mund- bzw. Zungenbrennen?

    Die Erkenntnisse über die Ursachen von Mund- und Zungenbrennen sind etwas diffus. Folgende Aspekte sollten beim Auftreten des Krankheitsbildes abgeklärt werden:

    • Ist die Mundhöhle von einem Pilz befallen? Der Hausarzt, der Hautarzt oder der Zahnarzt kann einen Abstrich nehmen und diesen untersuchen lassen.
    • Werden Lippenstifte verwendet? Die Chemikalien aus Kosmetika können für die Veränderungen an der Mundschleimhaut bzw. Zunge verantwortlich sein.
    • Ist die Mundflora aus dem Gleichgewicht geraten? Dies kann bei entsprechend sensiblen Menschen durch Zahnpasten oder Mundwässer hervorgerufen werden. In diesem Fall hilft der Umstieg auf eine sanftere Zahnpasta. Auf den regelmäßigen Einsatz von Mundwasser sollte ganz verzichtet werden, wenn es nicht der Arzt verordnet hat. Spülungen mit Tees irritieren die Mundflora weniger.
    • Schlecht sitzender Zahnersatz oder auch eine Fehlbelastung durch Fehlbiss können die Schleimhaut reizen und so das Brennen verursachen. Der Zahnarzt kann das abklären.
    • Liegt ein Vitaminmangel vor? Ein Blutbild gibt Aufschluss, ob Vitamin B12, Folsäure oder Eisen fehlen.
    • Tritt das Phänomen erstmals in den Wechseljahren auf? Viele Frauen leiden in den Wechseljahren plötzlich unter trockener Haut. Durch das Absinken des Östrogenspiegels trocknen auch die Schleimhäute aus. Bei ständig trockenem Mund verändert sich die Flora auf der Mundschleimhaut; Fäulnisbakterien kommen eher zum Zuge.
    • Steht das Brennen in Zusammenhang mit der erstmaligen Einnahme eines Medikaments? Einige Mittel verursachen als Nebenwirkung das unangenehme Brennen im Mundraum, z. B. Antibiotika, Antidepressiva und Blutdrucksenker.
    • In seltenen Fällen ist das Brennen im Mund und auf der Zunge eines der Symptome von schweren Erkrankungen. Dazu zählen Diabetes mellitus, Multiple Sklerose, Sklerodermie und die Knötchenflechte.
    • Wenn keine körperliche Ursache für das Brennen im Mundraum gefunden wird, sollte an neurologische/psychische Gründe gedacht werden.

    Risikofaktoren – wer ist besonders betroffen oder anfällig?

    Frauen sind von dem lästigen Brennen im Mund und auf der Zunge deutlich häufiger betroffen als Männer. Betrachtet man das Alter der Patienten, so fällt auf, dass sie meist über 45 Jahre alt sind. Für beide Beobachtungen gibt es eine schlüssige Erklärung. Bei vielen Patientinnen geht das Auftreten des Mund- und Zungenbrennens mit dem Absinken des Östrogenspiegels in den Wechseljahren einher. Die verminderte Verfügbarkeit von Östrogen lässt Haut und Schleimhäute trocken werden. Schädliche Keime haben leichtes Spiel.

    Welche Krankheiten können eventuell dahinterstecken?

    Auch wenn es sich anders anfühlt: Das Brennen im Mund und auf der Zunge deutet meist nicht auf ernsthafte Krankheiten hin. In der Regel ist es sehr unangenehm, aber harmlos. Das Brennen im Mundraum kann allerdings in seltenen Fällen auch, wie bereits weiter oben aufgeführt, in Zusammenhang mit schweren Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Multiple Sklerose, Sklerodermie und noch einigen anderen stehen.

    Was können Betroffene gegen Brennen im Mundraum tun? Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?

    So vielfältig die möglichen Ursachen für das Brennen im Mundraum bzw. auf der Zunge sind, so unterschiedlich fallen auch die Therapieoptionen aus.
    Wenn der Mundraum von einem Pilz befallen ist, verschreibt der Arzt in der Regel ein Antimykotikum, das den Pilz bekämpft. Sind Produkte wie Lippenstift, Zahnpasta oder Mundwasser als Übeltäter identifiziert, müssen sie durch Alternativprodukte ersetzt werden. Wenn ein Vitaminmangel das Brennen verursacht, müssen die fehlenden Stoffe durch optimierte Ernährung, orale Einnahme eines Präparats oder auch intramuskuläre Gabe dem Körper zugeführt werden. Ist es der absinkende Östrogenspiegel in den Wechseljahren, der Mund und Zunge brennen lässt, so kann mit Phytoöstrogenen gegengesteuert werden.

    Sollte das Brennen im Zusammenhang mit der Einnahme eines Medikaments stehen, kann dieses vielleicht durch ein anderes ersetzt werden, das der Patient besser verträgt. Geht das Brennen auf neurologische/psychische Erkrankungen zurück, kann die ursächliche Behandlung dieser Grunderkrankungen auch zum Verschwinden des Mund- und Zungenbrennens führen.

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    Das Mund- und Zungenbrennen kann – weitgehend unabhängig von der Ursache – auch symptomatisch behandelt werden. Dafür kommen Salben mit Capsaicin, Alpha-Liponsäure-Filmtabletten und lokalanästhetische Mundspüllösungen infrage. Da die meisten Patienten mit Mund- und Zungenbrennen zu wenig trinken, besteht einer der einfachsten Behandlungsschritte darin, sie zu erhöhter Flüssigkeitsaufnahme zu bewegen.

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