Knieschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden des Bewegungsapparats und betreffen Menschen aller Altersgruppen. Obwohl sie sehr unangenehm sein können, stellen sie meist lediglich ein Warnsignal des Körpers dar und können in der Regel bei zeitgerechter Therapie gut behandelt werden. Die Ursachen von Knieschmerzen sind vielfältig und können sowohl in entzündlichen Erkrankungen der Gelenke und Sportverletzungen als auch in Infektionen, Stoffwechselerkrankungen oder harmlosen Wachstumsschüben begründet sein. Meist gibt die Lokalisation der Knieschmerzen Aufschluss darüber, um welchen Auslöser der Beschwerden es sich handelt.
Verletzungen als Ursachen von Knieschmerzen
In den meisten Fällen treten Schmerzen im Kniebereich als Folge von Verletzungen und Knochenfrakturen auf. Kommt es durch einen Sturz oder Unfall zu einem Bruch des Oberschenkelknochens, des Schienbeinplateaus oder der Kniescheibe, resultiert dies in einer vorübergehenden Fehlstellung des Kniegelenks. Auch wenn das Knie als Folge einer Verstauchung oder Verrenkung nicht mehr belastet und bewegt wird, können Knieschmerzen auftreten.
Beim Ballsport und anderen Sportarten, die mit abrupten Bewegungsabläufen und wiederholten Bremsmanövern einhergehen, kommt es häufig zu Kreuzband-, Kniescheibenband- und Meniskusrissen, die ebenfalls weitverbreitete Ursachen von Knieschmerzen darstellen. Besonders unangenehm und langwierig sind Verletzungen des Meniskus, der als Stabilisator und Stoßdämpfer des Knies wichtige Aufgaben erfüllt und nicht nur im Zuge sportlicher Aktivitäten, sondern auch durch alltägliche Bewegungen und Tätigkeiten stark beansprucht wird und dadurch anfälliger für Verletzungen, insbesondere für Risse und Einklemmungen wird.
Neben Leistungssportlern sind auch Menschen, die berufsbedingt viel Zeit auf den Knien oder in hockenden Stellungen verbringen, einem hohen Risiko ausgesetzt, unter durch Abnutzung des Meniskus bedingten Knieschmerzen zu leiden. So gelten sogenannte Meniskopathien und damit einhergehende starke Knieschmerzen als typische Berufskrankheiten unter Gärtnern, Fliesenlegern und Menschen, die im Bauwesen arbeiten.
Infektionskrankheiten, die Knieschmerzen verursachen
Sowohl Viren als auch Bakterien können sich über die Blutbahn im gesamten Organismus ausbreiten und eine Entzündung der Gelenke verursachen, die auch im Bereich des Knies mit einer allmählichen Zerstörung des Knorpelgewebes und der Gelenksinnenhaut einhergeht. Zu den viralen Infektionen, die Knieschmerzen auslösen können, zählen Röteln und Ringröteln, HIV beziehungsweise Aids, Mumps sowie Hepatitis B und C. Knieschmerzen können auch als Hinweis auf eine Infektion mit Salmonellen, Borrelien, Streptokokken oder Staphylokokken gedeutet werden. Als Begleiterscheinung machen sie sich häufig im Zuge einer Tuberkulose oder einer Geschlechtskrankheit wie Gonorrhö oder Tripper bemerkbar.
Viele Menschen, die an einer Influenza erkranken, leiden unter den typischen Gliederschmerzen, die auch im Bereich des Knies auftreten können. Unerklärliche chronische oder wiederholt auftretende Knieschmerzen können auf eine Infektion mit Pilzerregern, vor allem mit Hefepilzen der Gattung Candida hindeuten.
Entzündliche Erkrankungen des Bewegungsapparats als Ursachen für Knieschmerzen
Als weitverbreitete entzündliche Gelenkserkrankungen können Rheuma, Arthrose und Gicht auch das Gewebe des Knies befallen und dort zu einer Zerstörung und Verformung der Knorpel führen, die sich im weiteren Verlauf der Erkrankung allmählich als starke Knieschmerzen und Bewegungseinschränkungen bemerkbar machen.
Sowohl alle Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, als auch Gicht treten als Folge falscher Ernährungsgewohnheiten auf, wobei auch genetische Faktoren eine entscheidende Rolle spielen. Knieschmerzen als Folge von Rheuma, Arthrose und Gicht treten meist mit fortgeschrittenem Alter auf, können jedoch auch junge Menschen und in seltenen Fällen sogar Kinder betreffen.
Mögliche Ursachen von Knieschmerzen im Kindesalter
Ein beträchtlicher Anteil der Schulkinder macht gelegentlich mit Knieschmerzen unangenehme Bekanntschaft. In den meisten Fällen stecken sogenannte Wachstumsschmerzen dahinter, die keine Behandlung nötig machen und von selbst wieder abklingen. Weitere mögliche Ursachen von Knieschmerzen bei Kindern und Jugendlichen sind weitverbreitete Infektionskrankheiten wie Ringröteln oder Mumps, verschiedene Wachstumsstörungen und in seltenen Fällen Tumorerkrankungen.
Auch Morbus Osgood-Schlatter, eine vermutlich durch übertriebenes sportliches Training ausgelöste Erkrankung geht mit Schmerzen der Kniescheibe einher. Morbus Osgood-Schlatter tritt oft bei Kindern und Jugendlichen zwischen elf und vierzehn Jahren auf, wobei Jungen deutlich häufiger betroffen sind als Mädchen.
Weitere mögliche Auslöser von Knieschmerzen
Beschwerden im Bereich des Knies können auch auf eine Schleimbeutelentzündung oder Bursitis hindeuten, die der Arzt durch Abtasten der betroffenen Stelle leicht erkennt. Die Schleimbeutel, die vor und unterhalb der Kniescheibe liegen, können durch Verletzungen und Druckbelastung leicht beschädigt werden und sich in weiterer Folge entzünden. Auch im Falle von Schleimbeutelentzündungen sind vor allem Sportler und bestimmte Berufsgruppen wie Fliesenleger und Gärtner betroffen.
Chronische Knieschmerzen ohne eindeutig feststellbare Ursache können ein Hinweis dafür sein, dass der Patient an einer Fibromyalgie leidet. Diese Erkrankung wird durch sensorische Fehlinformationen ausgelöst, die in einer veränderten Schmerzwahrnehmung resultieren und unterschiedliche Körperregionen betreffen können.