Praktisch jede erwachsene Frau hat in ihrem Leben regelmäßig mit Beschwerden bei der Menstruation zu kämpfen. Doch was verursacht diese Beschwerden und warum sind sie von Frau zu Frau so verschieden?
Was sind Menstruationsstörungen?
Als Menstruationsstörungen werden jegliche Abweichungen vom normalen Ablauf des weiblichen Zyklus bezeichnet. Seien es nun Menstruationsschmerzen oder ein komplettes Ausbleiben der Menstruation, die Palette der möglichen Beschwerden ist sehr groß.
Mögliche Ursachen
So zahlreich wie die Beschwerden selbst sind auch ihre möglichen Gründe. In den meisten Fällen sind diese eher harmlos und gehen auf Veränderungen im sozialen Umfeld oder körperliche Belastung zurück. Große körperliche Veränderungen wie etwa Schlaflosigkeit, die z.B. durch einen Jetlag bedingt sein könnte, können sich dabei genau so auf die Menstruation niederschlagen wie eine Diät, Leistungssport, Stress oder eine falsche, einseitige Ernährung, da all diese Dinge den Hormonhaushalt beeinflussen können, der für die Steuerung der Menstruation verantwortlich ist.
Auch durch starkes Über- oder Untergewicht kann der Zyklus beeinflusst werden. Während diese Faktoren noch eher leicht zu beheben und von relativ harmloser Natur sind, können aber auch ernst zu nehmende Erkrankungen hinter einer Veränderung der Menstruation stecken. Diabetes mellitus oder eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) nehmen ebenso Einfluss auf die Menstruation wie Erkrankungen des Unterleibs, etwa bei Unterleibskrebs, Endometriose oder chronischen Entzündungen in diesem Bereich.
Aber auch Erkrankungen an Organen außerhalb des Unterleibs, etwa in den Nieren oder der Leber, können Menstruationsbeschwerden nach sich ziehen. Auch anatomische Fehlbildungen können einen gestörten Ablauf des Zyklus zur Folge haben. Bei all diesen möglichen Ursachen darf man aber eine der häufigsten nicht vergessen: eine Schwangerschaft.
Verschiedene Arten und Symptome bei Menstruationsbeschwerden
Bei Menstruationsbeschwerden wird grundsätzlich zwischen zwei Arten von Störungen unterschieden: zum einen gibt es die Tempostörungen und zum anderen die Typusstörungen. Die Tempostörungen beziehen sich dabei auf den zeitlichen Rahmen der Menstruation.
Kommt die Regel z.B. zu früh, spricht man von einer Polymenorrhö, also einem verkürzten Menstruationszyklus, der weniger als 25 Tage andauert. Dies muss aber nicht zwangsläufig bei jedem Zyklus der Fall sein, er kann zwischendurch auch eine ganz normale Länge haben. Kommt die Regel hingegen zu spät, liegt eine Oligomenorrhö, also ein verlängerter Menstruationszyklus vor, der länger als 31 Tage dauert. Bleibt die Menstruation ganz aus, spricht man von einer Amenorrhö.
Die Typusstörungen können sich in vielen Symptomen äußern. Neben einer Hypermenorrhö genannten extrem starken Regelblutung kann auch eine Hypomenorrhö genannte zu schwache und zu kurze Regelblutung erfolgen, die oft nur wenige Stunden andauert und bei der nur eine Schmierblutung auftritt. Bei der Metrorrhagie treten hingegen unangenehme und unregelmäßige Zwischenblutungen auf, die von den Betroffenen nur schwer vorherzusehen sind.
Darüber hinaus kann es auch zu einer viel zu langen Regelblutung kommen, die Menorrhagie genannt wird und mehr als sechs Tage anhält, wobei es zusätzlich zu sehr starken Blutungen kommt. Das häufigste Symptom bei Menstruationsstörungen sind aber die Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhö), die häufig noch von anderen Symptomen wie Stimmungsschwankungen, Übelkeit oder Abgeschlagenheit begleitet werden. Die Schmerzen äußern sich beispielsweise in mehr oder weniger starken Bauchschmerzen und Unterleibskrämpfen und bei manchen Frauen auch in Schmerzen im Rücken- und Lendenwirbelbereich.