Gallensteine sind bekanntlich ein Leiden vieler Menschen. Allerdings wissen die wenigsten, dass bereits ab der Lebensmitte viele Menschen Gallensteine haben. Für die Entstehung von Gallensteinen sind eine ganze Reihe von Faktoren verantwortlich. Unter anderem spielt auch die Ernährung bei Gallensteinen bzw. bei deren Entstehung eine Rolle. Diese Steine bereiten erst ab einer gewissen Größe und nur bei etwa 25 % der Betroffenen Beschwerden. In der Medizin werden vorhandene Steine als Cholelithiasis definiert, eine akute Gallenblasenentzündung als Cholecystolithiasis und eine Entzündung der Gallengänge durch Steine als Cholangiolithiasis.
Wie entstehen Gallensteine?
Die Leber produziert täglich etwa einen Liter Gallenflüssigkeit. In der Gallenblase wird die Flüssigkeit auf etwa 10 % ihres ursprünglichen Volumens eingedickt und erhält damit seine grünliche Farbe. Die Flüssigkeit ist für die Fettverdauung im Zwölffingerdarm enorm wichtig. Die Galle sammelt sich in der Gallenblase und kann von dort bei Bedarf über den Gallengang in den Zwölffingerdarm abgegeben werden. Überschüssige Gallenflüssigkeit wird in der Gallenblase gelagert und meistens entwickeln sich dort auch die Gallensteine. In der Gallenflüssigkeit finden sich viele verschiedene Substanzen. Cholesterin und Kalzium mit Bilirubin sind zum größten Teil für die Entstehung von Gallensteinen verantwortlich.
Die Rolle der Ernährung bei Gallensteinen
Eine wichtige Rolle spielt die Ernährung bei Gallensteinen. Wer gerne ausgiebige, fettreiche Mahlzeiten zu sich nimmt, fördert nicht nur die Gewichtszunahme. Gleichzeitig forciert man damit auch die Entstehung der lästigen Steine. Die Muskulatur der Gallenblase wird überstrapaziert und kann sich nicht mehr im ausreichenden Maße zusammenziehen. Dort dickt dann die liegen gebliebene Gallenflüssigkeit ein und es kommt zur Bildung der Gallensteine. Es wird daher geraten der Ernährung bei Gallensteinen besondere Beachtung zukommen zu lassen.
Je weniger Flüssigkeit aufgenommen wird, desto konzentrierter werden auch die Körperflüssigkeiten. Empfohlen wird eine Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei bis drei Litern. Wasser ist hier das ideale Medium um die Gallensäfte zu verdünnen und das Durchspülen der Gallengänge zu erleichtern. Aber auch frische Säfte sind eine hervorragende Möglichkeit den Körper zu unterstützen. Früchte und die verschiedenen Gemüsesorten, täglich frisch gepresst, enthalten unter anderem Vitamine, Antioxidantien und Pektine. Diese Stoffe tragen nicht nur zur allgemeinen Gesundheit bei. Pektine sind dafür bekannt, dass sie dazu beitragen können, bereits bestehende Gallensteine aufzuweichen beziehungsweise aufzulösen.
Auch Gewürze können sich positiv auf den Fettverdauungshaushalt auswirken. Kurkuma ist dafür bekannt, dass er entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften besitzt. Allerdings kann Kurkuma durch seine galletreibende Wirkung, auch Koliken auslösen. Hier muss jeder Betroffene für sich selbst entscheiden, was ihm gut tut oder auch nicht. Dagegen hat Kümmel weit weniger dramatische Auswirkungen. Bereits unsere Vorfahren haben Kümmel zum Würzen fettreicher Speisen genutzt.
Zusätzlich wird Betroffenen gerne Lecithin empfohlen. Es unterstützt den Körper bei der Fettverdauung und soll dazu in der Lage sein, die Steinbildung zu verhindern oder bestehende Steine aufzulösen. Lecithine finden sich besonders in Nüssen, Eiern oder auch als konzentriertes Präparat in gut sortierten Apotheken.
Wer ist betroffen? Und welche besonderen Faktoren sind für die Entstehung von Gallensteinen noch von Bedeutung?
Frauen sind dabei öfter davon betroffen. Die Wissenschaft vermutet, dass der Östrogenhaushalt bei der Entwicklung ebenfalls eine Rolle spielt. Aber auch die genetische Veranlagung führt zu einer nachgewiesenen familiären Häufung der Erkrankung. Zudem wirken die Lebensbedingungen in der industriellen Welt fördernd auf die Bildung der Steine ein. Der Mangel an Bewegung und auch eine bestehende Zuckerkrankheit fördert die Bildung der Steine. Übergewicht ist genauso ein Risikofaktor, wie eine zu schnelle Gewichtsabnahme in zu kurzer Zeit. Gerade das Übergewicht steigert das Risiko einer Erkrankung um das Doppelte.
Was sind die typischen Symptome bei Gallensteinen?
Verschließt ein Stein den Gallenblasenausgang oder rutscht in die Gallengänge kommt es zur Gallenkolik. Die Folge sind rasende Schmerzen, die bis in die rechte Schulter ausstrahlen können. Typisch ist das Auftreten nach dem Genuss fettreicher Speisen, wenn im Dünndarm vermehrt Gallenflüssigkeit zur Verdauung benötigt wird. Aber auch recht unspezifische Beschwerden können auf Gallensteine hinweisen. Ein vages Völlegefühl und Blähungsneigung können Anzeichen sein, aber auch eine Abneigung gegen fettreiche Nahrung oder Kaffee sind mögliche Symptome.
Dramatisch sind die Auswirkungen bei einem Verschluss der Galle abführenden Wege. Durch den Rückstau in die Leber kommt es zur Gelbfärbung der Haut und zur Gelbfärbung des Augapfels. Der Harn wird dunkler, da die Nieren einen Teil der Aufgaben der Leber übernehmen müssen. Die benachbarte Bauchspeicheldrüse kann sich entzünden. Gallenblasenkrebs ist zwar eine sehr seltene Erkrankung, wurde bis jetzt aber nur bei Gallensteinträgern nachgewiesen.
Wie kann man der Entstehung von Gallensteinen entgegenwirken?
Um der Entstehung der Steine entgegenzuwirken, sind eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung im Normalfall schon ausreichend. Eine ausgewogene Vollwertkost gibt dem Körper die Möglichkeit im Rahmen seiner Möglichkeiten die Verdauung ideal zu gestalten und so einer Überkonzentration von Gallenflüssigkeit und Cholesterin entgegenzuwirken. Bewegung fördert zudem den Abbau von Schlackenstoffen und erleichtert so dem Körper seine Arbeit.
Die Behandlung von Gallensteinen
Sind Gallensteine aber erst einmal nachgewiesen und verursachen sie Symptome, gibt es verschiedene Arten der Therapieansätze. In der Naturheilkunde werden von der Homöopathie, über Schüssler-Salze bis hin zu Akupunktur verschiedene Möglichkeiten der Behandlung angeboten. In der Schulmedizin wird meistens auf die drei gängigsten Therapiemöglichkeiten zurückgegriffen. Bei akuter Symptomatik wird unter Zuhilfenahme von Nahrungskarenz, Schmerzmitteln und krampflösenden Medikamenten ein Abklingen der Symptome abgewartet.
Danach gilt entweder die operative Entfernung der Gallenblase oder die endoskopische Entfernung über den Magen-Darm-Trakt als Mittel der Wahl. Manche Steinarten können auch mittels der Stoßwellentherapie zertrümmert werden. Wer sich aber von vornherein gesund ernährt und ausreichend trinkt, kann bereits im Vorfeld der Entstehung von Gallensteinen entgegenwirken. Sind die Steine nachgewiesen worden, kann mit einer ausgewogenen Ernährung und der Einhaltung der obigen Tipps die akute Schmerzsymptomatik gelindert werden.