Die Zuckerkrankheit, von Medizinern Diabetes mellitus genannt, ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die gerade im Anfangsstadium nicht immer gleich als solche erkannt wird. Ärzte unterscheiden zwei Typen dieser Stoffwechselkrankheit: Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2.
Diabetes Typ 1 betrifft Menschen bereits in jungen Jahren, oft zeigen sich die ersten Symptome in der Pubertät. Laut Statistiken weiß man heute, dass etwa 400.000 Menschen an Diabetes Typ 1 erkrankt sind. Mit Diabetes Typ 2 hingegen ist der sogenannte „Alterszucker“ gemeint, der meist erst nach dem 40. Lebensjahr auftritt und sich mit einer schleichenden Symptomatik präsentiert.
Einen Diabetes zu erkennen, ist nicht immer einfach, da bestimmte Anzeichen sich eher unspezifisch zeigen, das heißt, auftretende Symptome bei Diabetes mellitus können durchaus auch auf andere Krankheiten hinweisen.
Symptome bei Diabetes mellitus Typ 1
Um einen Diabetes erkennen zu können, sollten Betroffene und auch Mediziner folgende Anzeichen ernst nehmen:
Als Hauptmerkmal der Zuckerkrankheit gilt ein übermäßiges Durstgefühl. Menschen, die unter Diabetes leiden, müssen ständig trinken, da der Durst sich sehr quälend zeigt. Ebenso prägen häufige Toilettengänge das Krankheitsbild, da die Betroffenen sehr oft Wasser lassen müssen. Bis zu sechs Liter am Tag sind keine Seltenheit. Diese beiden Symptome stehen immer in Zusammenhang: Der Zucker, der mit der Nahrung aufgenommen wird, verbleibt bei einer Diabeteserkrankung im Blut und infolgedessen produziert die Niere mehr Urin. Betroffene verlieren dadurch sehr viel Harn und haben aufgrund dessen einen Flüssigkeitsmangel, der sich wiederum durch ein erhöhtes Durstgefühl zeigt.
Des Weiteren wurden Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust beobachtet. Gerade am Anfang der Zuckerkrankheit zeigen sich allerdings auch gehäufte Heißhungerattacken. Außerdem klagen Patienten nicht selten über Kopfschmerz und Schwindel und fühlen sich müde, kraftlos und abgeschlagen. Manche Menschen leiden auch unter Übelkeit und Erbrechen und es stellen sich bisweilen auch Muskelkrämpfe und Sehstörungen ein.
Die Infektanfälligkeit ist bei Zuckerpatienten ebenfalls erhöht. So werden vermehrt Harnwegsinfektionen oder Infektionen der Haut sichtbar.
Gerade der Haut sollte man bei Diabetes große Beachtung schenken, gibt sie doch eindeutige Hinweise bezüglich der Erkrankung. Die Haut von Diabetikern ist meist rau und trocken und nicht selten klagen Betroffene über starken, quälenden Juckreiz. Die trockene Haut entsteht auch aufgrund des oben beschriebenen Flüssigkeitsmangels. Ebenso kann eine Rötung im Gesicht und eine braun verfärbte Haut an den Unterschenkeln ein Hinweis auf die Zuckerkrankheit sein. Auch Pilzinfektionen werden vermehrt beobachtet.
Oft löst ein Diabetes beim Mann Potenzprobleme aus. Beim weiblichen Geschlecht ist nicht selten ein Diabetes der Grund für das Ausbleiben der Menstruation.
Die Symptome bei Diabetes Typ 1 zeigen sich innerhalb kürzester Zeit. Daher ist es sehr wichtig, die „Akutsymptome“ richtig zu erkennen und ernst zu nehmen, um schnell möglichst handeln zu können, damit es nicht zum diabetischen Koma kommt.
Wird eine Zuckerkrankheit nicht rechtzeitig erkannt, kann sie unter Umständen zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. Wer eines oder auch mehrere der oben beschriebenen Anzeichen bei sich selbst feststellt, sollte daher umgehend einen Arzt konsultieren.
Symptome bei Diabetes Typ 2
Einige Anzeichen, die beim Diabetes Typ 1 beschrieben werden, treffen auch auf den sogenannten „Alterszucker“ zu. Auch beim Diabetes Typ 2 haben die Betroffenen beispielsweise ein erhöhtes Durstgefühl und müssen öfters als gewohnt zur Toilette gehen. Der „Alterszucker“ zeigt sich in seiner Symptomatik aber eher schleichend, das heißt, die Anzeichen entwickeln sich über eine längere Zeitspanne als beim Diabetes Typ 1. Die Symptome werden lange Zeit nur in abgeschwächter Form oder überhaupt nicht sichtbar, daher wird der Diabetes Typ 2 über einen längeren Zeitraum oft nicht entdeckt. Nicht selten sind es die Folgeerkrankungen, welche auf die Zuckerkrankheit hinweisen.
Symptome von chronischen Folgeerkrankungen:
Betroffene stellen fest, dass bestehende Wunden sehr schlecht abheilen, beziehungsweise, dass die Heilung sehr lange andauert. Des Weiteren werden auch eine schlechtere Sehfähigkeit und eine Gefühllosigkeit in den Beinen beobachtet. Auch ein Kribbeln in den Beinen kann ein Symptom einer Folgeerkrankung vom Diabetes Typ 2 sein.
Sonderform Schwangerschaftsdiabetes
Diese Diabetesform tritt nur während der Schwangerschaft auf, das heißt, die betreffenden Frauen haben vor ihrer Schwangerschaft keine Zuckerkrankheit gehabt. Nach Beendigung der Schwangerschaft bestehen wieder völlig normale Blutzuckerwerte.
Typische Anzeichen, wie sie beim herkömmlichen Diabetes beobachtet werden, zeigen sich beim Schwangerschaftsdiabetes nur selten. Ein Diabetes in der Schwangerschaft, wird er nicht behandelt, zeigt sich mit folgender Symptomatik: Der Blutdruck sowie die Menge des Fruchtwassers sind deutlich erhöht. Des Weiteren werden auch vermehrt Harnwegsinfekte beobachtet.
Zusammengefasst kann gesagt werden:
Je früher ein Diabetes erkannt wird, desto schneller kann mit einer konsequenten Behandlung begonnen werden. Daher kommt gerade den ersten Anzeichen der Stoffwechselerkrankung eine bedeutende und wichtige Rolle zu. Wird die Symptomatik nicht als solche erkannt, können lebensbedrohliche Umstände nicht ausgeschlossen werden.