CBD oder Cannabidiol ist eine aus der Hanfpflanze der Sorten Cannabis sativa und Cannabis indica gewonnene Substanz, die als Nahrungsergänzungsmittel zur innerlichen Anwendung zugelassen ist und gegen unterschiedliche Leiden eingesetzt wird. Als einer der beiden Hauptwirkstoffe der Cannabispflanze kommt CBD in den meisten Kulturhanfsorten nur in geringen Konzentrationen vor. Aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse über die vielfältige positive Wirkung auf den menschlichen Körper werden heute überwiegend Cannabispflanzen kultiviert, die dank gezielter Züchtungsbestrebungen einen hohen Gehalt an Cannabidiol aufweisen.
CBD und THC – die beiden Cannabiswirkstoffe und ihre Unterschiede
Sowohl CBD als auch Tetrahydrocannabinol, kurz THC, sind in der Hanfpflanze enthaltene Substanzen, die in der Wissenschaft aufgrund ihrer biochemischen Eigenschaften Bedeutung erlangt haben. Während THC den Menschen bereits seit Jahrhunderten bekannt ist und früh erforscht wurde, entwickelte sich CBD erst in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zu einem wichtigen Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Beide Substanzen sind für ihre schmerzlindernde und stimmungsaufhellende Wirkung bekannt. Im Gegensatz zu THC in Marihuana, das als Rauschmittel Anwendung findet, entfaltet CBD keine psychoaktiven Eigenschaften im menschlichen Körper. Der Unterschied in der Wirkungsweise liegt in der Fähigkeit, an verschiedene, auf der Oberfläche von Nervenzellen befindliche Rezeptoren zu binden. THC wird ausschließlich von Rezeptoren des Typs CB1 aufgenommen, was zur Ausschüttung von Dopamin und in weiterer Folge zu rauschähnlichen Zuständen führt. Cannabidiol hingegen besitzt die Fähigkeit, an die Rezeptoren CB1 und CB2 zu binden. Da CBD jedoch CB2 bevorzugt, kommt es nach dessen Einnahme nicht zu der mit THC in Zusammenhang stehenden psychoaktiven Wirkung. Cannabidiol fungiert im Organismus sogar als Antagonist von THC. Dies bedeutet, dass die Einnahme von CBD die Rauschwirkung von THC herabsetzen kann.
Wie wird CBD gewonnen?
CBD liegt in der Hanfpflanze als Carbonsäure vor, wobei ausschließlich die weiblichen Pflanzen bedeutsam sind, denn die männlichen enthalten keine nennenswerten Mengen der Substanz. Die Gewinnung von CBD erfolgt in den meisten Fällen durch Extraktion unter Einsatz von hochprozentigem Alkohol. Durch anschließende Destillation kann der Gehalt an CBD im Extrakt erhöht werden. Weitere Möglichkeiten, CBD zu gewinnen, sind die CO2-Extraktion und die industrielle Erhitzung des Pflanzenmaterials, um eine Decarboxylierung der Säure und dadurch eine Umwandlung zu CBD zu erzielen.
Wirkung und medizinische Bedeutung von CBD
Cannabidiol gelangt nach Einnahme entsprechender Präparate direkt ins Gehirn, wo es seine Wirkung auf die Zellen des Nervensystems entfaltet. Während THC berauschend und appetitanregend wirkt, ist bei CBD das genaue Gegenteil der Fall. Es entfaltet beruhigende Eigenschaften, zügelt den Appetit und senkt die Herzfrequenz. CBD gilt als gut verträglicher Wirkstoff mit einem breiten Wirkungsspektrum, der in der Alternativmedizin zunehmend Bedeutung erlangt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass CBD entzündungshemmende, entkrampfende und schmerzstillende Eigenschaften besitzt, von denen Menschen mit unterschiedlichen Leiden profitieren können. Die innerliche Anwendung von Präparaten auf Basis von CBD gilt als sanfte und nebenwirkungsfreie Möglichkeit, chronische Schmerzzustände wie Migräne oder Fibromyalgie zu lindern. Auch zur alternativen Behandlung von entzündungsbedingten Erkrankungen des Bewegungsapparats, vor allem von Arthritis, hat sich CBD erfolgreich bewährt. Muskelkrämpfe, epileptische Anfälle, kognitive Störungen und starke Übelkeit lassen sich durch die Einnahme von Cannabidiol ebenfalls nachweislich reduzieren. Durch seine beruhigende Wirkung eignet sich CBD auch dazu, Schlafstörungen und Angstzustände zu bekämpfen.
Jüngste, noch nicht abgeschlossene Studien zur Wirksamkeit von Cannabidiol deuten darauf hin, dass der Wirkstoff im Kampf erfolgreich gegen Krebs eingesetzt werden könnte, da er das Wachstum von Tumoren hemmt. Viele Krebspatienten berichten zudem davon, dass sie durch die Einnahme von CBD die starken Nebenwirkungen der Chemotherapeutika deutlich reduzieren konnten. Der über einen längeren Zeitraum dauernde Einsatz von CBD-Präparaten gilt als gänzlich unbedenklich. Da Cannabidiol keinerlei berauschende Wirkung besitzt, kann es auch nicht zu einer Abhängigkeit kommen.