Bakterielle Vaginose: Symptome und Therapie

    In vielen Fällen macht sich eine bakterielle Vaginose durch Symptome wie einen unangenehmen Geruch und ungewöhnlichen Ausfluss bemerkbar. Wird sie rechtzeitig behandelt, heilt eine bakterielle Vaginose mit einer Therapie in der Regel in wenigen Tagen aus.

    Symptome nicht immer eindeutig

    Wenn Frauen einen aus der Scheide dringenden, unangenehm fischigen oder süßlichen Geruch wahrnehmen, steckt in den meisten Fällen eine bakterielle Vaginose dahinter. Auch ein dünnflüssiger, von gräulicher bis gelblicher Farbe erscheinender milchiger Ausfluss ist in der Regel ein eindeutiges Anzeichen für eine durch Bakterien hervorgerufene Scheideninfektion. Es ist auch möglich, dass nur eines dieser Symptome festzustellen ist. Selten geht diese Erkrankung auch mit Schmerzen, vor allem während des Geschlechtsverkehrs einher oder es tritt ein Jucken oder Brennen auf.

    Da auch die Besiedelung der Scheide durch Hefepilze eine Infektion bedingt, die an Symptomen wie Jucken, Rötung und ungewöhnlichem Ausfluss, der jedoch in der Regel bröckelig, geruchlos und weißlich erscheint, erkennbar ist, kann dadurch das Risiko einer Verwechslung gegeben sein.
    Oft verläuft eine bakterielle Vaginose auch gänzlich ohne Symptome und ist daher nur schwer feststellbar.

    Gefährliche Folgeerkrankungen

    Selten äußert sich eine bakterielle Vaginose durch Symptome wie starke Unterleibsschmerzen. In solchen Fällen ist die Erkrankung unbemerkt geblieben und in die inneren Geschlechtsorgane aufgestiegen. Vor allem die Eileiter, Eierstöcke oder die Gebärmutterschleimhaut können durch eine sekundäre Entzündung betroffen sein. Ungewöhnlich oft wiederkehrende Harnwegsinfekte können ebenfalls ein sekundäres Symptom darstellen und darauf hindeuten, dass eine bakterielle Vaginose nicht diagnostiziert wurde und sich ausgeweitet hat.

    Auch während der Schwangerschaft verläuft eine Scheideninfektion oft ohne Symptome und kann, wenn sie unerkannt bleibt, schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Durch eine unbehandelte bakterielle Vaginose kann es zu verfrühter Wehentätigkeit oder einem vorzeitigen Blasensprung kommen, was zu einer Fehl- oder Frühgeburt führen kann. Auch eine Blutvergiftung des ungeborenen Kindes oder Neugeborenen kann durch diese Erkrankung hervorgerufen werden. Das Risiko einer Eileiterschwangerschaft steigt mit einer unbehandelten bakteriellen Vaginose ebenfalls.

    Aus diesen Gründen ist es besonders während der Schwangerschaft wichtig, im Zuge der regelmäßigen Untersuchungen durch den Gynäkologen das Scheidenmilieu zu kontrollieren, um das Risiko einer bakteriellen Vaginose ausschließen zu können.

    Behandlung nur durch den Frauenarzt

    Da die Verwechslungsgefahr mit einem Scheidenpilz als Ursache für die Beschwerden immer gegeben ist, sollte beim Auftreten der genannten Symptome ein Gynäkologe aufgesucht werden. Von Selbstbehandlungen mit rezeptfrei in der Apotheke erhältlichen Präparaten, die im Falle einer Pilzinfektion zur Anwendung gelangen, sollte Abstand genommen werden, da dies den Gesundheitszustand erheblich verschlechtern kann.

    Nur ein durch den Frauenarzt durchgeführter mikroskopischer Befund bringt eindeutige Klarheit über die Art der Infektion. Dabei entnimmt der Arzt mit einem Abstrich eine Probe und analysiert diese, indem er sogenannte „Schlüsselzellen“ findet, die eine Bakterienbesiedelung aufweisen. Auch der KOH-Test, auch „Whiff-Test“ genannt, im Zuge dessen einer Probe des Scheidenausflusses eine Kalilauge zugeführt wird, die einen Amingeruch erzeugt, bringt Aufklärung darüber, ob es sich um diese Erkrankung handelt.

    So kann eine bakterielle Vaginose durch eine Therapie mit Antibiotika in wenigen Tagen ausheilen, indem die Bakterienstämme abgetötet werden. Dabei hat sich die Anwendung von Vaginalcremen mit dem Wirkstoff Clindamycin oder Tabletten auf der Basis von Metronidazol erfolgreich bewährt. Auch im Falle einer Schwangerschaft ist die lokale Anwendung dieser Präparate ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel zulässig. Besteht ein besonderes Risiko oder befindet sich die Schwangerschaft in einem frühen Stadium, wird der Gynäkologe die orale Einnahme eines Antibiotikums empfehlen.

    Zusätzlich kann eine bakterielle Vaginose durch eine Therapie mit einem Lactobazillen-Präparat eher ausheilen. Diese speziellen Gels oder Vaginalzäpfchen auf Basis von Milchsäure helfen, den Fischgeruch effektiv und schnell zu neutralisieren und nehmen der Patientin damit das Schamgefühl. Darüber hinaus wird der PH-Wert des Scheidenmilieus auf ein gesundes saures Niveau von 4,0 bis 4,5 gesenkt und damit das Gleichgewicht der Bakterien stabilisiert.

    Indirekte Vorbeugung möglich

    Um das Scheidenmilieu dauerhaft gesund zu erhalten und damit eine bakterielle Vaginose und deren Symptome zu vermeiden, sollte jede Frau den richtigen Umgang mit ihrem Intimbereich pflegen. Mangelnde Hygiene ist ebenso schädlich wie übertriebene Pflege mit aggressiven Produkten oder Vaginalspülungen. Lauwarmes, nicht zu heißes Wasser reicht in der Regel für die Intimpflege völlig aus. Ebenso sollte stets darauf geachtet werden, die Reinigung nach dem Stuhlgang von vorne nach hinten auszuführen.

    Die Wahl von Unterwäsche aus synthetischen Fasern, vor allem von Tangas sollte zugunsten von Baumwollhöschen vermieden werden. Auch das ständige Tragen von Binden und Slipeinlagen kann sich auf das Scheidenmilieu negativ auswirken.

    Wenn eine bakterielle Vaginose öfter wiederkehrt, ist zusätzlich zu wiederholter Therapie mit Antibiotika die regelmäßige Messung des PH-Wertes der Scheide sinnvoll. Hierzu eignen sich zur Selbstanwendung spezielle PH-Indikatorstreifen oder Handschuhe, die in der Apotheke erhältlich sind. Bei einem PH-Wert von über 4,5 kann die Ansäuerung mit einem Milchsäuregel die Scheidenflora stabilisieren. Ebenso ist in wiederkehrenden Fällen die Mitbehandlung des Sexualpartners und die Verwendung von Kondomen empfehlenswert, um die Begünstigung einer Infektion durch Geschlechtsverkehr zu vermeiden.
    Regelmäßige vom Gynäkologen durchgeführte Vorsorgeuntersuchungen sind jedoch die sicherste Maßnahme, um eine unangenehme und für die Gesundheit riskante bakterielle Vaginose und deren Symptome rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

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