Diabetes mellitus – leider mittlerweile eine weitverbreitete Krankheit, gerade in Europa und den USA. Viele Menschen stellen sich deshalb die Frage, welche Ursachen Diabetes hat, wo der Unterschied zwischen Diabetes Typ-1 und Typ-2 liegt und ob man selbst gefährdet ist, an Diabetes zu erkranken. Diesen Fragen möchten wir hier auf den Grund gehen.
Auslöser und Ursachen von Diabetes Typ-1
Einer Erkrankung an Diabetes Typ-1 liegen meist verschiedene Ursachen zugrunde. Ist man an Diabetes Typ-1 erkrankt, produziert der Körper kein Insulin mehr, da die körpereigenen Abwehrzellen dieses Hormon als fremd identifizieren und es deshalb zerstören. Demnach kann Diabetes Typ-1 als Autoimmunerkrankung bezeichnet werden. Diese Form des Diabetes tritt vorwiegend bei Kindern und Jugendlichen, seltener auch bei Erwachsenen auf.
Die Ursache für eine Erkrankung an Diabetes Typ-1 kann bereits in den Genen liegen. Ist ein Elternteil Diabetiker, besteht eine 3 – 5 prozentige Chance, dass das Kind ebenfalls an Diabetes erkrankt. Leiden beide Eltern an Diabetes, steigt das Risiko auf 10 – 25 %. Genetische Auslöser für Diabetes sind meist polygenetisch, das heißt, dass sich mehrere Gene verändern müssen, um an Diabetes zu erkranken.
Häufig zählen auch Umweltfaktoren zu den Ursachen für Diabetes Typ-1. Dies sind meist Viren, die zu einer fehlgeleiteten Abwehrreaktion des Körpers gegen das Insulin führen können. Viren, die häufig an der Entstehung von Diabetes Typ-1 im Körper schuld sind, sind die sogenannten Enteroviren, die sowohl die Sommergrippe als auch Röteln und Mumps auslösen.
Eine weitere Theorie über die Ursachen von Diabetes Typ-1 besagt, dass der Verzehr von Kuhmilch in den ersten drei Lebensmonaten das Risiko an Diabetes zu erkranken erhöhen soll. Studien über den Zusammenhang von dem Verzehr spezieller Lebensmittel und Diabetes Typ-1 lieferten allerdings bisher keine eindeutigen Ergebnisse.
Auslöser und Ursachen von Diabetes Typ-2
Die Ursache von Diabetes Typ-2 ist eine Insulinresistenz des Körpers. Das bedeutet, dass der Körper nach wie vor Insulin produziert, die Körperzellen allerdings nicht mehr darauf reagieren. Diabetes Typ-2 wird im Gegensatz zu Diabetes Typ-1 meist durch genetische Faktoren ausgelöst. Demnach haben Menschen, deren Eltern oder Geschwister an Diabetes Typ-2 leiden, ein Risiko von 60 %, ebenfalls an Diabetes Typ-2 zu erkranken. Darüber hinaus wird das Risiko durch falsche Ernährung und fehlende Bewegung erhöht; besonders übergewichtige Menschen erkranken leicht an Diabetes Typ-2, da das Fettgewebe Botenstoffe ausschüttet, die die Insulinresistenz fördern.
Hingegen der weitverbreiteten Annahme, Diabetes Typ-2 bekäme man nur im Alter, erkranken mittlerweile auch immer häufiger junge Menschen an dieser Form der Diabetes.
Unterschiede zwischen Diabetes Typ-1 und Typ-2
Einer der größten Unterschiede zwischen Diabetes Typ-1 und Typ-2 ist selbstverständlich die Tatsache, dass bei der Typ-1-Diabetes gar kein Insulin mehr vom Körper produziert wird, bei der Typ-2-Diabetes hingegen noch eine Insulinproduktion stattfindet, der Körper dieses allerdings nicht mehr annimmt.
Ein weiterer Unterschied liegt in den Behandlungsmöglichkeiten. Zwar können beide Krankheiten bisher leider nicht ursächlich geheilt werden, bei Typ-2-Diabetikern kann allerdings durch Gewichtsabnahme und gesunde Ernährung, sowie mithilfe von Medikamenten eine fast uneingeschränkte Lebensweise erreicht werden. Typ-1-Diabetiker hingegen werden sich immer Insulin spritzen müssen, da der Körper selbst keines mehr produziert. Die Menge des Insulins richtet sich hierbei nach der Ernährung bzw. den aufgenommenen Kohlehydraten.
Unterschiede gibt es auch im Alter, in dem Diabetes auftritt. Von Diabetes Typ-1 sind meist Kinder und Jugendliche betroffen, im Alter hingegen tritt dieser Diabetes-Typ nur selten auf. Bei der Diabetes Typ-2 ist es im Normalfall andersrum: Dieser Diabetes tritt meist erst im fortgeschrittenen Alter auf, allerdings erkranken mittlerweile auch immer häufiger junge Menschen an Diabetes Typ-2, aufgrund von Bewegungsmangel und Übergewicht.
Was sind Risikofaktoren dieser Erkrankungen? Wer ist besonders gefährdet?
Das Risiko, an Diabetes Typ-1 zu erkranken, ist sehr gering. Nur 10 % aller Diabetiker leiden an Typ-1-Diabetes. Typ-1-Diabetes wird hauptsächlich durch Vererbung und Viren ausgelöst, und gerade Menschen, bei denen diese Form der Diabetes in der Familie liegt, sind gefährdet. Erkrankt man hingegen an der Sommergrippe, Röteln oder Mumps besteht ebenfalls ein erhöhtes Risiko, anschließend auch an Diabetes Typ-1 zu erkranken.
Die Gefahr, an Diabetes Typ-2 zu erkranken ist um einiges höher, denn 90 % aller Diabetiker sind Typ-2-Diabetiker. Gerade Übergewichtige und Menschen mit wenig Bewegung leiden besonders häufig an Diabetes Typ-2.