Computersucht bekämpfen: Was man gegen Computersucht tun kann

    Gegenwärtig ist noch umstritten, ob Computersucht als eigenständige physische Erkrankung einzuschätzen ist. Nicht umstritten ist hingegen das Problem: Es gibt viele Menschen, die den Computer zu intensiv nutzen; sie vernachlässigen ihr soziales Umfeld, reduzieren ihre Aktivitäten außerhalb der Computernutzung und verkümmern in ihren Fähigkeiten. Je nach Schwere dieser stoffungebundenen Sucht können persönliche Einzelmaßnahmen oder eine ambulante oder stationäre Therapie weiterhelfen.

    Computersucht bekämpfen: Was kann der Betroffene selbst gegen die Computerabhängigkeit tun?

    Ein erster Schritt könnte die Dokumentation der Computernutzung sein. Es ist in einem Tagebuch festzuhalten, wann und wie lange man den Computer nutzt und welche Arten von Tätigkeiten einen bedeutenden Anteil einnehmen. Dabei ist dann zu unterscheiden, ob die jeweilige Computernutzung produktiv und lernunterstützend oder eher unter der Kategorie Zeitvertreib oder Suchtverhalten einzuordnen ist. Beim Suchtverhalten ist überwiegend übermäßiges Spielen oder zu langes Suchen nach sexuellen Reizen zu unterscheiden.

    Hat man hier die Rahmendaten ermittelt, dann kann man versuchen, sich Limits zu setzen: Das unkontrollierte Suchtverhalten geht in kontrolliertes Suchtverhalten über. Erfolgreich ist diese Strategie oft, wenn soziale Kontrollmechanismen eingebaut werden. Der Süchtige muss also Partner und Kollegen in sein Suchtverhalten einweihen und sie darum bitten, eine Kontrollfunktion auszuüben. Gelingt dieser Schritt nicht und wächst das Suchtverhalten weiterhin unbegrenzt an, dann ist der Weg zum Hausarzt der nächste Schritt, um das Suchtverhalten fachlich unterstützt zu begrenzen.

    Schlägt die Strategie hingegen an, wird also das Suchtverhalten begrenzt, dann gewinnt man Zeit, die man nutzen sollte, um Aktivitäten zu entfalten, die kommunikativ sind, die aber nichts mit dem Computer zu tun haben. Sport mit Freunden, gemeinsame kulturelle Aktivitäten mit dem Partner sind nur zwei Beispiele, die die Richtung des Handelns verdeutlichen sollen.

    Was tun gegen Computersucht: Therapiemöglichkeiten

    Der Weg zum Hausarzt ist dann zu erwägen, wenn man immer weniger Spaß an Aktivitäten ohne den Computer hat und auch die Zeit der Computernutzung mit unproduktiven aber suchtfördernden Verhalten hoch ist oder sogar weiter anwächst. Der Hausarzt selbst wird wenig tun können. Aber er kann zu einem Facharzt oder zu einem Psychologen überweisen, der dann weitere Maßnahmen mit dem Betroffenen diskutiert.

    Die Überweisung zu einem Psychologen ist naheliegend, man sollte sich aber klar machen, dass es normalerweise einige Monate dauert, bis man zu einem ersten Termin vorstellig werden kann. Die Zwischenzeit sollte man nutzen, um die Dokumentation des Suchtverhaltens zu verfeinern. Außerdem sollte man sich überlegen, welche Kompensationshandlung der Computersucht entspricht: Was will ich dadurch vermeiden, dass ich viel Zeit vor dem Computer sitze? Diese Frage wird nämlich der Psychotherapeut auch stellen.

    Die Therapie versucht diese Frage zu klären und Lösungswege zu finden, wie denn ein anderes Verhalten im Umgang mit dem Computer erreicht werden kann. Die Ziele der zukünftigen Computernutzung werden genauer als bisher festgelegt und werden Verhaltensweisen eingeübt, um abseits vom Computer eine neue Lebenserfüllung zu finden.

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