Im Land der Träume: Wie sich der Körper im Schlaf erholt

    Wenn man am Abend von den Ereignissen des Tages müde wird, erwacht das Bedürfnis nach Schlaf. Während diesem scheinen die Muskeln paralysiert, das Gehirn läuft jedoch auf Hochtouren. Etwa ein Drittel des Lebens verschläft man. Aber warum tun Menschen das? Experten gehen davon aus, dass sich der menschliche Organismus im Schlaf erholt. Er widmet sich der Regeneration. Manchmal fühlt man sich am Morgen jedoch alles andere als ausgeruht. Schlaf wird hinsichtlich seiner Qualität von Mensch zu Mensch in gut oder gesund und schlecht unterteilt. Welche Bedeutung hat nun eine gute Qualität für die menschliche Gesundheit?

    Welche Bedeutung hat gesunder Schlaf für Körper und Geist?

    Während man tagsüber Informationen aufnimmt, werden neuronale Schaltkreise im Gehirn vertieft. Neue Informationen müssen in der Nacht kodiert und mit bereits vorhandenem Wissen abgeglichen werden. Dadurch erfolgt eine Zuordnung und sie können entsprechend im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden. Aber nicht nur das Gehirn benötigt diese Auszeit zur Regeneration. Für die Bandscheiben beispielsweise ist eine längere liegende Position essentiell dafür, dass sie sich mit Wasser und Nährstoffen füllen können. Nur so halten sie am Tag den Belastungen durch körperliche Aktivität Stand. Während der Ruhephase hat der Körper die Möglichkeit, Botenstoffe auszuschütten. Diese werden wiederum für einen ausreichenden Knochen- und Muskelaufbau benötigt. Das Immunsystem hat Zeit, sich zu regenerieren und die Zellen stoßen Vorgänge an, die einer Hauterneuerung dienen.

    Der Schlafzyklus und seine Auswirkungen

    Im Jahr 1937 erreichten Forscher einen Durchbruch in der Erforschung des Schlafs. Sie applizierten einem Schlafenden ein Gerät, welches die Gehirnaktivität in Form eines EEGs (Elektroenzephalogramm) während der Nacht aufzeichnete. Forscher stellten fest, dass sich Hirnwellen während des Einschlafens sowie auch während des Schlafs veränderten. Insgesamt lässt sich der Schlaf in folgende Stufen einteilen:

    • Stufe 1: Als Einschlafphase wird der Zustand zwischen Wachsein und Schlafen bezeichnet. Der Körper fährt sein Energiepotenzial herunter. Damit einhergehen eine gleichmäßige Atmung, ein verlangsamter Herzrhythmus sowie die Erschlaffung der Muskulatur. Die Aktivität der Hirnwellen verlangsamt sich auf eine Rate von etwa 8 bis 12 Hz. Zum Vergleich: Während Menschen ihre Aufmerksamkeit stark fokussieren und geistige Höchstleistung erbringen, liegt die Frequenz der Hirnwellen bei über 30 Hz.
    • Stufe 2: Die Leichtschlafphase wird nochmals in zwei Phasen gegliedert: Die erste dieser Phasen nimmt maximal zehn Minuten in Anspruch. Währenddessen kommt die Muskulatur allmählich zur Erschlaffung. Erkennbar ist diese Phase auch an Muskelzuckungen, die von vielen Menschen noch wahrgenommen werden. Darauf folgt eine zweite Phase, in der die Muskeln dann vollkommen paralysiert sind. Das EEG weist eine elektrische Aktivität der Hirnwellen von 12 bis 16 Hz auf.
    • Stufe 3: Die Tiefschlafphase nutzt der Körper zur vollständigen Erholung. Das EEG zeigt nur noch 1 bis 2 Hz an.

    Die ersten drei Stufen werden auch als Non-Rapid-Eye-Movement (NREM-Schlaf) bezeichnet. Während wir träumen, befinden wir uns hingegen im sogenannten Rapid-Eye-Movement-Schlaf (REM-Schlaf). Bei Schlafenden lassen sich unter den Lidern schnelle Bewegungen des Augapfels erkennen. Das Gehirn ist in dieser Phase sehr aktiv. Die Muskulatur ist dagegen komplett entspannt. Experten gehen davon aus, dass auch das eine logische Ursache hat: Es soll den Menschen davor schützen, dass er sich beim Träumen durch heftige Bewegungen selbst verletzt.

    Schlafstörungen und ihre Folgen für den menschlichen Organismus

    Sowohl Einschlaf- als auch Durchschlafstörungen können gleichermaßen stark belastend sein. Wie wichtig gesunder Schlaf ist, merken Betroffene bereits, wenn sie eine Nacht nicht gut geschlafen haben. Zu folgenden Auswirkungen kann es am nächsten Tag kommen:

    • Betroffene fühlen sich weniger leistungsfähig und sind es oft auch.
    • Sie reagieren schon bei Kleinigkeiten gereizt.
    • Konzentrationsstörungen erschweren die Arbeit.
    • Das Risiko für Arbeits- und Autounfälle ist erhöht.

    Schwerwiegendere und gesundheitsbelastende Folgen ergeben sich bei jenen, die unter chronischen Schlafstörungen leiden:

    • Bei Betroffenen kommt es zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Bluthochdruck.
    • Sie werden von Magenschmerzen geplagt.
    • Ein geschwächtes Immunsystem führt häufig zu Infektionskrankheiten.
    • Experten gehen inzwischen sogar von einer vorzeitigen Alterserscheinung und einer verringerten Lebenserwartung aus.

    Wie wichtig gesunder Schlaf ist, zeigen die Folgen des Schlafmangels. Betroffene können allerdings mit einigen Tipps für einen gesunden Schlaf selbst schon sehr viel tun, um schneller ins Land der Träume zu kommen und dort für einige Stunden zu verweilen.

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