Eine Gastritis ist eine akute oder chronisch verlaufende Entzündung, im Zuge derer es zu einer Schädigung der Magenschleimhaut kommt. Die Ursachen einer Magenschleimhautentzündung sind vielfältig und führen zu unterschiedlichen Formen dieser Erkrankung.
In der Magenschleimhaut sitzen in den sogenannten Belegzellen bestimmte Drüsen, die die stark salzhaltige und aggressive Magensäure produzieren. Diese spaltet die aufgenommene Nahrung in ihre Bestandteile auf, um sie auf die Verdauung im Darmtrakt vorzubereiten. Um zu verhindern, dass die Säure ins tiefer liegende, empfindliche Gewebe des Magens dringt, produziert die Magenschleimhaut eine zähflüssige Substanz, die in einer dünnen Schicht die Innenwand auskleidet.
Durch verschiedene Einflüsse kann es zu einer vorübergehenden Überproduktion von Magensäure kommen, die die Zellen dieser Schutzschicht stark reizt oder schädigt. Die daraus resultierenden Symptome der Magenschleimhautentzündung äußern sich meist in leicht heilbaren oder innerhalb kurzer Zeit wieder abklingenden Beschwerden im Bereich des Oberbauchs und des Magen-Darm-Trakts. Chronische Ausprägungen dieser Erkrankung können bei ausbleibender Behandlung jedoch schwere Folgeerkrankungen nach sich ziehen.
Ursachen einer Magenschleimhautentzündung
Eine akute Gastritis kann durch viele unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden, die sich nicht immer genau definieren lassen. In den meisten Fällen sind die Ursachen einer akuten Magenschleimhautentzündung in einem ungesunden Lebensstil zu finden. So können sowohl übermäßiger Alkohol- und Kaffeekonsum und starkes Rauchen, als auch scharf gewürzte Speisen und eine übermäßig saure Ernährung auf Basis von fettreichen und tierischen Lebensmitteln eine akute Gastritis bedingen. Menschen, die nicht auf eine gesunde Ernährung achten, sind daher einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, eine Gastritis zu entwickeln. Ein beträchtlicher Teil aller Magenschleimhautentzündungen wird durch Lebensmittelvergiftungen nach dem Verzehr verdorbener Speisen sowie durch Krankheitserreger wie Schimmelpilze, Viren oder Bakterien verursacht.
Ist der Organismus über längere Zeit einem übermäßigen Stress oder psychischer Belastung ausgesetzt, kann dies die Entstehung einer Gastritis begünstigen oder sogar als Auslöser fungieren, denn Gastritis gilt als eine der am weitesten verbreiteten psychosomatischen Erkrankungen überhaupt. Ebenso können starker körperlicher Stress wie Traumata, Unfälle, Verbrennungen und Hochleistungssport sowie Verätzungen mit Laugen oder Säuren als Ursachen einer Magenschleimhautentzündung diagnostiziert werden. Die Entstehung einer akuten Gastritis wird oft auch durch die hoch dosierte oder langfristige Einnahme bestimmter Arzneimittel wie beispielsweise nicht-steroidaler Antirheumatika wie etwa Diclofenac sowie von Medikamenten auf Basis von Kortison, Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen verursacht.
Arten von Magenschleimhautentzündungen
Typ-A-Gastritis
Bei chronischen Magenschleimhautentzündungen werden abhängig von deren Auslösern mehrere Arten unterschieden. Der Typ A der chronischen Gastritis gilt als Form einer Autoimmunerkrankung, im Zuge derer sich das Abwehrsystem des Organismus aus bisher ungeklärten Gründen gegen die Belegzellen der Magenschleimhaut richtet. Diese sterben allmählich ab, wodurch die Produktion von Magensäure zurückgeht. Der Körper reagiert auf dieses Defizit mit der Ausschüttung des Hormons Gastrin, um die Bildung von Magensäure zu stimulieren, dadurch wird die Magenschleimhaut jedoch zusätzlich geschädigt.
Typ-B-Gastritis
Die häufigste Form der chronischen Erkrankung, die sogenannte Typ-B-Gastritis wird durch das Bakterium Helicobacter pylori ausgelöst, das eine einzigartige Methode entwickelt hat, im aggressiven Milieu der Magensäure zu überleben. Mithilfe des Enzyms Urease bildet Helicobacter pylori eine Schutzhülle aus Ammoniak, nistet sich im Gewebe der Magenschleimhaut ein und bedingt eine übermäßige Produktion von Magensäure, die das umliegende Gewebe angreift.
Typ-C-Gastritis
Unter den Typ C der chronischen Gastritis fallen alle chemisch-toxischen Formen, die hauptsächlich durch Medikamenteneinnahme bedingt werden, aber auch als Folge von Gallenreflux, beispielsweise nach Magenoperationen entstehen können. Sonderformen stellen sowohl die sogenannte Ménétrier- oder Riesenfaltengastritis und die im Zusammenhang mit Morbus Crohn auftretende Gastritis dar.
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Verlauf und Symptome einer Magenschleimhautentzündung
Je nach Verlauf und Auslöser der Entzündung wird zwischen der akuten und den chronischen Ausprägungen der Gastritis unterschieden. Während die Symptome einer akuten Magenschleimhautentzündung meist plötzlich auftreten, kündigen sich chronische Formen der Erkrankung oft nur durch leichte und unspezifische Beschwerden an, die im Anfangsstadium kaum feststellbar sind oder mit anderen Krankheitsbildern in Zusammenhang gebracht werden.
Als typische Symptome einer Magenschleimhautentzündung der akuten Ausprägung treten meist Schmerzen unterhalb des Brustbeins und im Bereich des Oberbauchs auf, die sich durch Brennen, Ziehen oder Drücken bemerkbar machen und oft bis in den Rücken ausstrahlen. Hinzu kommen Völlegefühl, Appetitlosigkeit und oftmaliges Aufstoßen, das zu einem unangenehmen Geschmack im Mundraum führt. Diese Beschwerden nehmen meist während oder unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme an Intensität zu, die Schmerzen werden durch Druck auf den Oberbauch stärker. Seltener können als Symptome einer akuten Magenschleimhautentzündung auch starke Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Als Symptome einer Magenschleimhautentzündung der chronischen Formen sind meist lediglich leichte Beschwerden wie Blähungen oder ein leichtes Völlegefühl festzustellen. Auch wiederholt auftretender Durchfall kann ein Hinweis auf eine chronische Gastritis sein. Diese Anzeichen werden nicht selten ignoriert, wodurch die Krankheit in vielen Fällen nicht diagnostiziert wird. Die dauerhafte Schädigung des Magens kann jedoch auf lange Sicht zu ernsthaften Komplikationen wie Magenblutungen oder Magendurchbruch führen, die das Allgemeinbefinden des Patienten stark beeinträchtigen.
Im Falle der als Autoimmunerkrankung definierten Form der chronischen Gastritis Typ A kann es bei ausbleibender Behandlung zur Entstehung von bösartigen Tumoren und in weiterer Folge zu Magenkrebs kommen. Durch die eingeschränkte Produktion von Magensäure ist zudem die Vitaminaufnahme gestört, wodurch Blutarmut und Begleiterkrankungen aufgrund von starkem Nährstoffmangel auftreten können.
Krebserkrankungen des Magen-Darm-Trakts, Magengeschwüre und Magenlymphoma sind häufig auch die Folge anderer Formen der chronischen Gastritis. Der Erreger Helicobacter pylori, der als Auslöser des chronischen Typs B gilt, ist für fast achtzig Prozent aller Fälle von Magengeschwüren und nahezu alle Geschwüre im Zwölffingerdarm verantwortlich.